Galerie/Berichte
Klangkörperkultur II

...Elastizitätsmodul, Dazzling Malicious...

Samstag, 23.07.2005 im AZ / Aachen

 

 

Tief unter der Erde...

...in einem Bunker befindet sich das Autonome Zentrum  in Aachen. Wo vor Jahren bereits die Maschinenfeste gefeiert wurden, gibt es jetzt ein paar Einschränkungen. Da die großen Hallen des Bunkers nicht mehr genutzt werden dürfen, steht  nur noch der für hundert Personen zugelassene Raum für Veranstaltungen zur Verfügung. Dieser ist für spezielle Partys und kleine Festivals jedoch vollkommen ausreichend. Die zentrale Lage des Bunkers, direkt am Hauptbahnhof, und die gute Wegbeschreibung führen unter normalen Umständen nicht zu übermäßigem Suchaufwand. Die vielen Baustellen mit den damit verbundenen Einbahnstraßen zeigten uns allerdings die gesamte Bahnhofsgegend im Rahmen einer unfreiwilligen Sightseeingtour.

Am Zielort angekommen, wurde man gleich unten im Eingangsbereich mit industriellen Klängen versorgt. Vorbei an den schweren Stahltüren und der Bilderausstellung konnten die DJs an ihrem Arbeitsplatz bewundert werden. Außerdem wurde diese Veranstaltung noch mit einer "Videoprojektion" begleitet. Leider ging diese auf dem kleinen Monitor ein wenig unter. Dafür waren die gezeigten Bilder umso interessanter. Der verantwortliche Künstler, Player B, wollte ursprünglich die Videosequenzen direkt auf den Tanzflächenbereich projizieren. Technische Probleme führten letztendlich zu der bereits erwähnten Alternative. Zwei Kameras (geplant waren fünf) zeigten die Gäste und die Bühne in verschiedenen Zeitfenstern auf dem Bildschirm. Im Idealfall hätten die Gäste in ihrer eigenen Projektion getanzt.

Auf der Bühne befanden sich fast nur Computermonitore und der Aufbau glich einer LAN-Party in düsterer Atmosphäre. Im linken Bereich der Bühne stand eine Stromgitarre. Auf dem Boden eine ganze Batterie an "Tretminen". Ziemlich zeitig begann der erste Auftritt.

Der Gitarrenkünstler, der sonst in der Band P.u.l.z.a.r. aktiv ist und noch keinen Namen für sein Soloprojekt hat, konnte gleich zu Anfang mit seinen experimentellen Klängen und Performance überzeugen. Es wurden so ziemlich alle Hilfsmittel verwendet, die sonst nicht zum Gitarrenspielen verwendet werden: Löffel, Schlagzeugsticks usw. Erwähnenswert ist auch, dass der Künstler nach seinem Auftritt immer wieder auf die Bühne kam und die Arbeit der DJs mit seinen Klängen unterstützte. Für mich der Höhepunkt des Abends. Der künstlerische Begriff für diese Performance liegt sicherlich irgendwo zwischen Jazz und Krautrock.

Nach einer virtuellen Umbauphase, die wie immer durch DJs begleitet wird, begann der Auftritt von Elastizitätsmodul. Der eigentliche Beginn wurde allerdings gar nicht richtig zur Kenntnis genommen, da sich die Klänge und der Lautstärkepegel überhaupt nicht voneinander abgrenzten. Irgendwann hatte es sich dann aber doch herumgesprochen und die Gäste schauten zu den Computermonitoren. Ungünstigerweise hat man von dem Auftritt nicht viel gesehen, da das Projekt hinter der Monitorwand verschwand. Der Sound kam aber ziemlich gut an.

Völlig überraschend gab es noch einen Auftritt von Dazzling Malicious. Da er im Stehen agierte, verschwand er nicht komplett hinter den Röhren. Die Auftritte von Elastizitätsmodul und Dazzling Malicious wurden optisch aufgewertet, indem ich meine Position so veränderte, dass ich die Bühne von der Seite und von hinten in Augenschein nehmen konnte. Die DJs haben noch für den restlichen Abend die positive Stimmung gehalten und somit für eine gefüllte Tanzfläche gesorgt. Zwischenzeitlich wurden noch Klänge mit selbst gebastelten Stahl-Didgeridoos erzeugt. Es war wirklich eine sehr gelungene Veranstaltung.

 ↓Bild anklicken, um es zu vergrößern↓

Das Monitorbild mit dem Bild im Bild

Das namenlose Projekt mit ein paar Tretminen!

Elastizitätsmodul

Dazzling Malicious

...mit freundlicher Unterstützung

Zweiter Auftritt tanzt zum dritten Auftritt

Löffelspiel

Eines der beiden Stahl-Didgeridoos

Auswahl der Silberscheiben

 

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