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Maschinenfest 2006 (Sa.)

mit Militia, Moctan, Antigen Shift, Geneviève Pasquier, Suicide Inside, In Slaughter Natives, P.A.L. und Snog

Samstag, 07.10.2006 Kulturfabrik, Krefeld

 

 

Eins aus drei - ein Tagestrip

"Konkurrenz belebt das Geschäft" heißt es ja immer so schön, wenn damit jedoch automatisch ein Verzicht verbunden ist, ist dies alles andere als schön. Denn gerade an diesem Oktoberwochenende gab es gleich drei interessante Veranstaltungen in der näheren Umgebung, die ich alle auf jeden Fall gerne besucht hätte. Am Freitag und Samstag gab es wieder einmal ein <Neonwelt>-Festival, diesmal über zwei Tage. Am Samstag fand direkt vor der Haustür die erste <Being Boiled> – Elektobeats der 80er Party statt. Und zu guter letzt hat sich das <Maschinenfest> mit ihren drei Tagen noch über das komplette Wochenende gelegt. Für mich stand relativ früh fest, dass ich das Maschinenfest dieses Jahr nicht komplett besuchen werde. Im Gegensatz zum WGT bestand hier die Möglichkeit, Tageskarten zu erwerben. Nachdem das komplette Programm feststand, wurden Karten für Sonntag geordert, da an diesem Tag Milita und Institution D.O.L. spielen sollten.

Somit war die Planung für das Wochenende vorerst abgeschlossen: Freitag -Festival in Bochum, Samstag Party in Osnabrück und Sonntag in Krefeld. Leider änderte sich dann das Line-Up des Maschinenfestes kurzfristig und Militia sollten am Samstag spielen. In diesem Zusammenhang noch einmal einen besonderen Dank an den Veranstalter, der mich selbst drauf hingewiesen hat und auch gleichzeitig das Umschreiben der Karten auf Samstag anbot.

Das relativ pünktliche Eintreffen auf dem Maschinenfest ließ noch genug Zeit, um im Vorfeld wichtige Einkäufe vorzunehmen, bevor es dann ziemlich genau um 18:00 Uhr mit Militia losging. Zu diesem Zeitpunkt war der Raum noch nicht komplett gefüllt, was beim Maschinenfest eigentlich nichts Außergewöhnliches ist, jedoch änderte sich dies innerhalb der nächsten zwanzig Minuten. Wahrscheinlich haben da ein paar Leute vorher einen Tipp bekommen, dass dies ein besonderer Auftritt wird. Sicherlich das erste Mal, dass auf diesem Festival ein Projekt auf der Bühne stand, dass alleine ca. dreißig Mikrophone benötigte, um die ganzen Perkussionklänge für das Mischpult einzufangen. Obwohl schon recht viele Personen auf der Bühne standen und massiv arbeiteten, mussten immer noch Schlagsequenzen vom Band eingespielt werden, um das gewünschte Klangbild zu erzeugen. Besonders aufgefallen ist dies bei dem Stück, das von einem schnell gespielten Hi-Hat und einer stampfenden Bass-Drum überlagert wurde. Um 18:45 Uhr wurde der Auftritt wie geplant beendet. Auch die begeisterten Zuschauer konnten mit ihren Anfeuerungsrufen daran nichts ändern. Stattdessen durften sie die teilweise zerfetzten Holzknüppel auffangen, die ins Publikum geworfen wurden.

Das es das nachfolgende Ein-Mann-Projekt Moctan nach so einer Darbietung nicht leicht haben dürfte, sollte eigentlich jedem klar sein. Trotzdem brachte er mit seinem rhythmischen Sound den Großteil des Publikums vor die Bühne. Optisch konnte man sich auf der Bühne ganz allein auf den Protagonisten konzentrieren, weil der Schattentänzer diesmal nicht zum Einsatz kam.

Um 20:00 Uhr ging es weiter, ebenfalls mit einem Ein-Mann-Projekt. Antigen Shift, von dem mir eigentlich nur ein Stück bekannt ist, konnten mich nicht so überzeugen, so dass ich es vorzog, die Zeit im Vorraum zu verbringen. Die Leute vor der Bühne konnte er auf jeden Fall überzeugen, zumindest wurde es mir so berichtet.

Geneviève Pasquier gab ab 21:00 Uhr ihre Minimalklänge und erotischen Reize zum Besten. Ich hatte im Vorfeld die Befürchtung, dass die meisten Gäste mit dieser Darbietung nicht so viel anfangen konnten. Ich muss zugeben, dass ich mich stark getäuscht habe, das Publikum war richtig begeistert. Auf der rechten Seite der Bühne konnte man die analogen Instrumente bestaunen, mit denen die genialen Klänge erzeugt wurden. Nach dem gelungenen Auftritt haben sich sicherlich viele dazu entschlossen, genau wie ich, ihr „neues“ Album virgin pulses zuzulegen. Interessanterweise kommt die musikalische Darbietung von CD noch besser.

Das nachfolgende Projekt Suicide Inside wollte ich mir eigentlich ersparen. Glücklicherweise hab ich mich dann doch anders entschieden. Obwohl viele Parallelen zu den Ambassador 21 Aktivitäten zu erkennen waren, allerdings nicht inhaltlich, glänzte dieses Projekt durch wesentlich mehr Soundvielfalt, z.B. wurde eine, wahrscheinlich vom Milita-Auftritt übrig gebliebene, Stahltonne mit Schlägen bearbeitet, so dass sich eine gelungene Geräuschkulisse aus elektronischen und herkömmlichen Klängen ergab. Bei zwei Stücken wurden sie sogar durch den trommelnden Mimetic unterstützt.

In Slaughter Natives waren neben Militia und Geneviève Pasquier sicherlich der Hauptgrund für den Tageskartenkauf am Samstag. Auf diese Weise ließen sich auch Leute für das Maschinenfest begeistern, die sonst sicherlich an diesem Tag ein Festival in Bochum besucht hätten. Die sehr okkulte Darbietung, die eigentlich noch durch Videos untermalt werden sollte, begeisterte viele des sonst sehr tanzwütigen Publikums - wieder einmal eine Überraschung - die angesprochenen Videos wurden zwar gezeigt, kamen aber auf der riesigen Leinwand kaum zur Geltung. Sehr schwach konnte man unter anderem einen missgebildeten Säugling erkennen, der ständig eingeblendet wurde. Stattdessen spiegelten sich regelmäßig auf der Leinwand die Lichteffekte der Scheinwerfer wider. Das sah zwar auch ganz nett aus, war aber sicherlich nicht geplant.

Von P.A.L. konnte ich leider nur die letzten 5 Minuten wahrnehmen, aber wie mir zugetragen wurde, hat er mein Lieblingsstück 4 Hours nicht gespielt, so dass ich jetzt auch keinen Grund habe, mich zu ärgern.

Snog waren für mich der letzte Auftritt des Abends. Sie waren wie immer sehr vielseitig und haben sich natürlich mehrerer Musikstile bedient. Anfänglich ein eher sehr gitarrenlastiger Auftritt, der sich musikalisch immer weiter der guten alten Electronic Body Music annäherte.

Als kurzes Resümee möchte ich noch anmerken, dass dieses Maschinenfest für mich bisher das beste war, was ich hauptsächlich auf meinen Entschluss zurückführe, nur an einem Tag in Krefeld zu erscheinen. Auf diese Weise bleibt das Erlebnis ausnahmslos positiv in meiner Erinnerung, anderenfalls hätten drei Tage am Stück doch wieder recht stressig werden können.

20061010

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Militia

Militia

Militia

Militia

Militia

Moctan

Antigen Shift

Geneviève Pasquier

Geneviève Pasquier

Geneviève Pasquier

Suicide Inside

Suicide Inside

Suicide Inside

In Slaughter Natives

Snog

 

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