Ich empfinde es immer als besonders angenehm, wenn man eindrucksvolle Klänge in einer speziellen und außergewöhnlichen Atmosphäre aufnehmen darf. Die Ankündigung, ein
Dark Ambient-Konzert in einer Kirche stattfinden zu lassen und dies noch mit einer aufwendigen Lichtshow zu begleiten, klang so viel versprechend, dass man sich diesen Abend in Wuppertal einfach nicht entgehen lassen durfte.
Nach einer relativ kurzen Fahrt und der pünktlichen Ankunft ging es auch direkt um 21:00 Uhr mit dem Soloprojekt
Phelios los. Stephen Parsick kündigte mit viel Lobeshymnen und einem kleinen Scherz das Projekt an. Um sich für dieses Ereignis entspannt zurückzulehnen, standen in der gut beheizten Kirche ausreichend Sitzgelegenheiten zur Verfügung, die in U-Form angeordnet waren.
Die Gäste, denen das Projekt Phelios geläufig ist, wussten, dass sie mit sehr intensiven Ambientflächen verwöhnt werden. Bei allen anderen stellte sich die Begeisterung spätestens nach den ersten Minuten ein. Bei schimmerndem Kerzenlicht hallten die ersten Klänge durch das Kirchenschiff. Die etwas düsteren Lichtverhältnisse zu Anfang ließen noch nicht auf die nachfolgende Lichtshow schließen, die als recht intensiv angekündigt wurde.
Obwohl ich sicherlich kein Lichtexperte bin, versuche ich mich dennoch mal an einer kleinen Beschreibung: Im Bühnenbereich waren fünf riesige Scheinwerfer aufgebaut, deren Orientierungen sich halbkugelförmig verändern ließen und durch zusätzlichen Farbwechsel für dynamische Lichtverhältnisse sorgten. Da die Leuchtkraft nicht gerade gering war, wurden sicherlich auch die umliegenden Häuser in diese Show mit einbezogen. Die ständigen Lichtwechsel ließen den Künstler an seinen Instrumenten und „Bauwerken“ in ständig neuem Licht erscheinen und sorgten so für eine gelungene Abwechslung im Bühnenbereich.
Nach ca. einer halben Stunde wurde der „vereinsamte“ Phelios durch den Künstler
Stephen Parsick unterstützt, der sonst beim Projekt Ramp aktiv ist. Der bisherige Flächensound wurde jetzt mit dezenten Rhythmen untermalt, die allerdings die Stimmung keineswegs trübten. Kurzzeitig wurde sogar eine E-Gitarre eingesetzt mit deren Hilfe heulende Klänge im Stil von
Lycia erzeugt wurden.
Um 22:00 Uhr gab es eine halbstündige Pause, in der man sich mit Getränken und Cds versorgen konnte. In umgekehrter Reihenfolge ging es nach der Pause mit einem Soloauftritt von
Stephen Parsick los. Auch er begann seine Darbietung mit sehr ruhigen Klängen und außergewöhnlichen Instrumenten. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde er dann durch
Phelios unterstützt. Besonders gut kam das letzte offizielle Stück des Abends bei den Gästen an. (Auch ich wäre für eine Veröffentlichung dankbar).
Fazit: Es ist richtig schön, wenn hohe Erwartungen im Nachhinein noch übertroffen werden. Ein außergewöhnliches Erlebnis, dass ich in meiner Erlebniskiste nicht missen möchte!
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