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Kernkrach-Festival 2008

mit Fan Of '83, QEK Junior, Charles Lindbergh n.e.V., ADN' Ckrystall, Das M und Pyrolator

Samstag, 08.11.2008 HOT, Warendorf

 

 

Wo geht es bloß diesmal rein...!?

Es gehört ja schon fast zu jedem Kernkrach-Festival dazu, dass das Rad immer wieder neu erfunden wird. Eine Phrase, die im Normalfall eher im negativen Kontext steht, ist hier jedoch positiv gemeint. Ob nun ein Standortwechsel oder die Suche ins Innere, durch ständige Veränderung bleibt eine langweilige Routine aus.

In den letzten Jahren konnte man sich immer beruhigt auf den Weg zum Veranstaltungsort machen, diesmal hingegen war ein wenig Eile geboten. Im Vorfeld ließen viele potentielle Gäste durchblicken, dem Festival einen Besuch abzustatten, die in der Vergangenheit durch Abwesenheit glänzten. Bei den eingeschränkten Platzverhältnissen bot es sich förmlich an, rechtszeitig Karten zu bestellen. Diese mussten allerdings bis 18:30 Uhr abgeholt werden. Eine Regel, die Kinogängern bekannt sein dürfte. Nur gab es hier mehr als nur Kino, der Volksmund spricht in solchen Fällen von großem Kino!

Ein Grund für den Ansturm könnte sicherlich mit dem angekündigtem Headliner und einem zugehörigen Performance-Gerücht im Zusammenhang stehen, dass sich hinterher allerdings als unwahr herausstellte. Ich persönlich gehe aber davon aus, dass die Räumlichkeiten auch ohne diese „Informationen" wie die Jahre vorher gut gefüllt worden wären.

Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr zwei Eintrittspreise. Der günstigere Preis berechtigte die Besucher einzutreten und den Abend zu genießen. Mit dem höheren Preis erhielt man aber erst eine richtige Eintrittskarte, die sich in vereinzelten Haushalten sogar auf einem Gerät namens Plattenspieler abspielen lässt.

Bevor das erste Künstlerdoppel relativ pünktlich auf der Bühne loslegte, gab es noch Zeit, sich mit preiswerten Ton- und Bildträgern einzudecken. Auch die Tortillas und Getränke gab es zu sehr günstigen Preisen. Offensichtlich machte man beim Betreten eine kleine Zeitreise in die 80er, in denen es allerdings schon CD und DVD gab.

Das erste Projekt des Abends hat den Namen Fan Of '83. Jeder dachte beim Blick auf die Bühne sicherlich, und wenn auch nur für einen kleinen Moment, da mischt der Jörg, also Dr. Kernkrach, mit. In Wirklichkeit hat der Sänger einfach nur viel Ähnlichkeit mit ihm. Ob es wirklich nur ein Zufall ist, dass der Sänger jetzt dort wohnt, wo Jörg damals aufgewachsen ist? Die Musik von Fan Of '83 würde ich am ehesten mit seichtem Synthie-Pop in Verbindung bringen. Allerdings bin ich kein Fan von Kategorien und bezeichne deshalb die Musik von Fan Of '83 am besten als Musik von Fan Of '83.

QEK Junior durfte ich letztes Jahr schon auf dem Kernkrach-Festival bewundern. Gerne würde ich schreiben, dass sie mir besser gefallen haben als letztes Jahr. Dabei kann dann aber schnell der Eindruck entstehen, letztes Jahr waren sie nicht so gut. Da das aber Unsinn ist, schreibe ich es besser so: QEK Junior haben wie immer die Besucher begeistert und das Verlangen, die Stücke auch zuhause abspielen zu können, weiter verstärkt. Das sie ihren ohnehin schon vorbildlichen Auftritt durch die verwendeten Hintergrundvideos noch weiter aufgewertet haben, verstärkt nur noch die vergebene Schulnote 1.

Das natürlich auf einem außergewöhnlichen Festival Überraschungen nicht ausbleiben, dürfte klar sein. Und plötzlich standen mal wieder ein Drittel Charles Lindbergh n.e.V. auf der Bühne. Eigentlich wollte er nur zwei bis drei Stücke spielen, aber so sehr sich das Drittel auch bemühte die Bühne wieder zu verlassen, um so größer wurden die Anfeuerungsrufe doch bitte weiterzuspielen. Für das letzte Stück musste der Protagonist dann aber ziemlich weit in die Vergangenheit reisen, um einen speziellen Wunsch zu erfüllen.

Anschließend wurden viele Analoggeräte aufgebaut auf denen ADN' Ckrystall aus Frankreich richtig Gas gaben. Die beiden Künstler boten auf der Bühne noch einen eher unbequemen Gastsessel an, auf dem jeder Besucher sich durch eine darin integrierte Steuerung ein wenig an der Auswahl der Hintergrundvideos an ihrer Darbietung beteiligen durfte. Ich genieße es immer sehr, wenn sich in der heutigen Zeit immer noch Künstler die Mühe machen, viele Geräte mitzuschleppen, wo man dann auch erkennt, dass diese wirklich live gespielt werden. Hier gab es eine schöne Kombination aus E-Bass und Synthesizern zu bewundern, die natürlich auch die anspruchsvolle Zielgruppe mit entsprechenden Klängen versorgte. Für mich ganz klar der Höhepunkt des Abends.

Eigentlich sollte nach diesem Auftritt der Headliner die Bühne betreten. Doch plötzlich stand etwas seitlich ein Musiker, den ich nicht zuordnen konnte. Nachdem dann plötzlich noch zwei in Luftpolsterfolie verpackte Spaßvögel auf der Bühne rumtanzten, war die Verwirrung perfekt. Das kann doch unmöglich Pyrolator sein. Selbst die Hilfestellung von Heinz mit seiner Buchstabensuppe vor dem Auftritt machte es mir nicht richtig deutlich. Später merkte aber auch ich, dass sich alles um das Projekt Das M drehte. Die Leute feierten richtig dazu ab. Wahrscheinlich sogar ein bisschen zu sehr.

Für den anspruchsvollen Sound von Pyrolator hatte man dann zu später Stunde wohl keine Kondition mehr. Und so kam es, dass Kurt „Pyrolator" Dahlke nicht den Zuspruch fand, der ihm eigentlich zusteht. Dennoch gab es genug Stimmen, die in ihm den Höhepunkt des Abends sahen. Rein visuell war es ebenfalls etwas Besonderes. Man erlebt es nicht oft, dass ein Künstler sein Equipment live bedient, obwohl er sich in unmittelbarer Reichweite seiner Geräte befindet. Mit Hilfe zweier Stockfernbedienungen ist es ihm jedoch möglich, alles aus der gewählten Distanz zu steuern. Das sieht schon recht interessant aus, wenn jemand seine technischen Geräte wie ein Orchester bedient und anspricht. Anfangs dachte ich noch an eine Art Theremin, aber nach dem Auftritt wurde ich eines besseren belehrt.

Leider verhinderte das mangelnde Interesse der Besucher die anschließende Aftershow-Party, was aber wohl hauptsächlich an der fortgeschrittenen Zeit lag. Schade eigentlich, denn DJ 1000 Ohm hätte ich gerne mal wieder in Aktion erlebt.

Wie auch schon in den letzten Jahren, bleibt mir dieser Kernkrach-Abend positiv in Erinnerung und steigert so die Vorfreude auf das vierte Quartal 2009.

20071204

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Fan Of '83

Fan Of '83

Fan Of '83

QEK Junior

QEK Junior

QEK Junior

QEK Junior

QEK Junior

QEK Junior

QEK Junior

QEK Junior

Ein Drittel Charles Lindbergh n.e.V. (Heiko alleine)

Ein Drittel Charles Lindbergh n.e.V. (Heiko alleine)

Tanz

Ein Drittel Charles Lindbergh n.e.V. (Heiko alleine)

ADN' Ckrystall

ADN' Ckrystall

ADN' Ckrystall

ADN' Ckrystall

ADN' Ckrystall

ADN' Ckrystall

Das M

Das M ausgepoppt ...

Das M ... und nass geschwitzt

Das M

Pyrolator

Pyrolator

Pyrolator

Pyrolator

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